Dass WhatsApp mit den Daten seiner Nutzer wenig sorgsam umgeht, ist allgemein bekannt. Doch erst in den vergangenen Monaten hat das Thema „WhatsApp Datenschutz“ das Interesse der Medien auf sich gezogen. Dies hat insbesondere mit einem Gerichtsurteil zu tun, das im Sommer 2017 für Aufmerksamkeit sorgte.
In diesem Beitrag bringen wir Sie in puncto WhatsApp Datenschutz auf den neuesten Stand und verraten Ihnen, wie Sie Ihre Daten vor unerwünschten Zugriffen schützen können.
WhatsApp Datenschutz: Diese Probleme ergeben sich bei der App-Nutzung
Sie denken, dass nur Ihre Freunde und Bekannten wissen, dass Sie WhatsApp nutzen? Weit gefehlt! Mit Hilfe einer versteckten Funktion in der Browserversion von WhatsApp kann jeder andere WhatsApp-User beliebige Bereiche Ihres Telefonbuchs abscannen. Der Nutzer bekommt auf diese Weise alle gespeicherten WhatsApp-Nutzer inklusive Profilbild, Telefonnummer, Onlinestatus und Profiltext angezeigt. Die abgegriffenen Daten können beispielsweise dazu genutzt werden, um Ihnen Produkte anzubieten, die zu Ihrem Profil passen. Noch unangenehmer wird es, wenn die Daten in die Hände von Kriminellen gelangen: Diese nutzen den unzureichenden WhatsApp Datenschutz aus, um eine Bekanntschaft vorzutäuschen und Ihnen Links zu Phishingseiten oder einer Schadsoftware zu schicken.
Gerichtsurteil: Keine Datenweitergabe ohne schriftliche Einwilligung
Im Juni 2017 formulierte das Amtsgericht Bad Hersfeld interessante Regeln zum Thema WhatsApp Datenschutz. Das Gericht entschied, dass WhatsApp-Nutzer die Nummern ihrer Kontakte nur mit deren schriftlicher Erlaubnis weitergeben dürfen. Die App scannt regelmäßig die Telefonbücher der Nutzer, um jeden zu identifizieren, der ebenfalls den Dienst nutzt. Gleichzeitig hat WhatsApp dadurch Zugriff auf Daten von Personen, die die App nicht nutzen. Die automatische Weitergabe der Daten ohne Einwilligung verletzt geltendes Recht und kann abgemahnt werden. Dies gilt auch, wenn die Datenweitergabe fahrlässig erfolgt – beispielsweise, wenn man die AGB nicht gelesen hat.
So schützen Sie sich vor neugierigen Blicken
Auch wenn WhatsApp den Datenschutz nach wie vor stiefmütterlich behandelt, gibt es Möglichkeiten, sich vor ungewollten Zugriffen zu schützen. Standardmäßig sind Informationen wie das Profilbild, der Online-Status und der Profiltext für jedermann abrufbar. In den WhatsApp-Einstellungen können Sie den Zugang jedoch auf Ihre Kontakte begrenzen oder auch komplett abschalten. Dazu müssen Sie lediglich die WhatsApp-Einstellungen öffnen und auf „Account“ und „Datenschutz“ klicken. Bei den Menüpunkten „Profilbild“, „zuletzt online“, „Status“ und „Info“ ändern Sie die Einstellung auf „Meine Kontakte“ oder „Niemand“. Danach tauchen Sie in den Suchergebnissen nicht mehr auf.