Diese WhatsApp-Emojis sollen verschwinden

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Der Messenger-Dienst WhatsApp gibt sich realitätsnah und weltoffen: Unter den unzähligen Emojis befinden sich auch welche, die gleichgeschlechtliche Partnerschaften symbolisieren. Im 21. Jahrhundert sollte dergleichen auch normal und selbstverständlich sein. Doch weit gefehlt.

Das grundsätzliche Problem von WhatsApp ist, dass dieser Messenger weltweit im Einsatz ist. In Europa und in anderen Zivilisationen der westlichen Welt sollten solche Emojis also keine nennenswerte Rolle spielen. Wer es für richtig hält, der benutzt sie, der Rest ignoriert sie lediglich stillschweigend.

Auflehnung im Süd-Westen

In Gesellschaften, die hingegen stark konservativ geprägt sind, sorgen die an sich harmlosen Symbolbildchen hingegen für reichlich Unmut. So sollen in Indonesien derartige Symbole verboten werden. In dem Inselstaat leben etwa 200 Millionen Muslime, die derartigen Andeutungen aufgrund ihres konservativen Weltbildes überhaupt nichts abgewinnen können. Während die dortige Regierung also die vorgeblichen Skandal-Symbole radikal verbannen möchte, wirbt das indonesische Informationsministerium paradoxerweise für Toleranz: Soziale Medien müssen die Kultur der Länder respektieren, in denen sie eine große Zahl von Nutzern haben, so ein Sprecher.

Inzwischen verdeutlichen die ersten Diskussionen, dass der Vorstoß der Indonesier polarisiert. Viele möchten sich überhaupt nicht mit dieser rückwärtsgewandten homophoben Haltung anfreunden, begegnen dieser gar offen feindselig, andere äußern Verständnis für andere Kulturen und fordern von WhatsApp und Co. mehr Flexibilität bei völlig anderen Kulturkreisen.

Lage bei anderen Messengern

Ein WhatsApp-Konkurrent hatte bereits der Forderung nachgegeben, Motive mit homosexuellem Inhalt aus der indonesischen Version seines Messengers zu entfernen, entsprechende Beschwerden gehen auch inzwischen bei dem WhatsApp-Mutterkonzern Facebook ein. Ob sich die Macher dort ebenfalls dem Dekret der Nutzer beugen werden, ist derzeit noch nicht bekannt.

Quelle: TheGuardian

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