Österreichischer Justizminister will WhatsApp und Co. abhören

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Der österreichische Justizminister Wolfgang Brandstetter hat sich gegenüber den verschlüsselten Kommunikationsdiensten geäußert und klargestellt, dass er WhatsApp und Co. um jeden Preis abhören möchte.

Mit über einer Milliarde aktiver Nutzer ist WhatsApp mit Sicherheit auch ein beliebter Kommunikationsdienst, über den sich viele Straftäter austauschen. Aus diesem Grund fordert Brandstetter einen Mechanismus, mit dem Unterhaltungen über verschlüsselte Nachrichtendienste abgehört werden können.

Angeblich sind auch schon unterschiedliche Institutionen mit der Forderung vertraut und arbeiten an einer entsprechenden Lösung. Wie das aber genau funktionieren soll, wurde nicht bekannt gegeben.

Verschlüsselung ist ein Problem für die Regierung

Seit den Anschlägen in Paris geraten die verschlüsselten Nachrichtendienste wie WhatsApp, Skype und Co. mehrfach ins Kreuzfeuer der Kritik. Vor allem die Tatsache, dass niemand die Konversationen überwachen kann, ist den Regierungsbehörden ein Dorn im Auge. Der britische Premier David Cameron ging mit einer Forderung eines „Hintertürchens“ für die Dienstleistungen sogar in den Wahlkampf.

Das Hintertürchen scheint aber schon wieder verworfen worden zu sein, schließlich warnen IT-Forscher und Spezialisten vor der Umsetzung. Sobald eine Regierungsinstitution eine solche Hintertür ausnutzen kann, ist nämlich der Zugang auch für potenzielle Angreifer offen. Die Daten der Nutzer sind damit vor Angriffen von Hackern (fast) ungeschützt. Während sich Facebook, Google und Apple gegen eine solche Maßnahme wehren, hat Microsoft mit Skype bereits vor einiger Zeit eingelenkt und stellt den Sicherheitsinstitutionen einen Schlüssel bereit, mit dem die Verschlüsselung geknackt werden kann.

Trojaner als Alternative

Eine andere Möglichkeit die Dienste mit einem Schlupfloch zu versehen, besteht darin, einen manipulierten Trojaner einzuschleusen, der alle Aktivitäten des Smartphones aufzeichnet und an den Server weiterleitet. Gerüchten zufolge soll es bereits so einen Trojaner geben, das Innenministerium bestreitet dies aber vehement.

Heikles Thema

Es stimmt: Eine Überwachung der bekannten Messenger-Dienste könnte das Risiko von Anschlägen reduzieren. Andererseits werden die Anwender dadurch vollkommen transparent.

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Quelle: Die Presse

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