Bekommt WhatsApp jetzt Werbung?

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Könnte die werbefreie Zeit auf WhatsApp bald ein Ende haben? Im Rahmen der DLD-Konferenz hat das Jan Koum, Mitgründer des populären Messengers, zwar prompt von sich gewiesen. Bloß: Wie will sich WhatsApp in Zukunft finanzieren, wenn die Jahresgebühr wie angekündigt wegfällt?

 

22 Milliarden US-Dollar – eine schier unvorstellbare Zahl, die nicht weniger als neun Nullen besitzt. Für diese Stange Geld hat Facebook WhatsApp im Jahr 2014 übernommen. Gestern ließ die Konzernmutter dann die Bombe platzen: WhatsApp wird kostenlos! Die Jahresgebühr, die der Kurzmitteilungsdienst bislang erhob, fällt zukünftig weg. Zwar zeigte sich WhatsApp bislang großzügig und erließ die 99 Cent immer wieder, den meisten Nutzern wurde aus „Kulanz“ einfach ein weiteres Jahr geschenkt, mit der gestrigen Ankündigung verabschiedet sich der 2009 entwickelte Messenger aber vollends vom Bezahlmodell.

Benachrichtigungen von anderen Diensten direkt via WhatsApp

Wie aber wird sich WhatsApp in Zukunft finanzieren? Koum zufolge solle der Dienst so ausgebaut werden, dass man darüber Restaurant-Reservierungen wird machen können, Warensendungen nachverfolgen oder sich über den Gate-Status am Flughafen informieren lassen kann. Dazu wird es in Zukunft eine Art Push-Benachrichtigung geben, womit sich Nutzer für diese und andere Anwendungsszenarien keine zusätzlichen Apps installieren müssen. Über die Öffnung für Firmen soll dann Geld eingenommen werden, so offenbar der Plan.

Per WhatsApp Geld senden?

Doch kann das wirklich ausreichen? Bald nähert sich WhatsApp der Grenze von 1 Milliarde aktiven Nutzern – eine gigantisches Potenzial, um mit der riesigen Nutzerschaft Geld zu verdienen. Zwar musste Facebook WhatsApp bei der Übernahme versprechen, dass innerhalb der Chat-Plattform keine Werbung geschaltet wird. Ob sich Mark Zuckerberg aber auf Dauer diese Gelegenheit zum Gelddrucken nehmen wird, darf bezweifelt werden. Früher oder später dürfte es daher auch in WhatsApp die eine oder andere Form von Werbung geben, denn auch auch der Messenger verursacht Kosten und muss finanziert werden. Wir könnten uns darüber hinaus gut vorstellen, dass sich WhatsApp auch gut als Plattform für Transaktionen macht und das Senden und Empfangen von Geld, man denke etwa an PayPal, ermöglichen könnte.

Quelle: Welt, MEEDIA

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